Dienstag, 15. Mai 2012

Erkenntnisse ohne Alkohol


Seit nunmehr 19 Jahren lebe ich abstinent. Das hatte ich damals nicht gedacht, dass ich es ohne Alk soweit schaffe. Ich hatte viele Höhen und Tiefen durch gemacht – habe dem Alkohol manchmal nachgetrauert. Wollte immer wieder mal „ein Glas“(„´ne Bulle)  trinken. Warum aber? Hatte ich solch einen Drang oder war es deshalb, weil ich andere trinken sah? Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Es wird sicher irgendwie mit der Sucht zusammen hängen.
Wenn die „alten Kumpels“ mich manchmal fragen, wie ich das „überlebe“ so ohne Alkohol, muss ich nur lächeln. Es geht einfach so OHNE! Ob Geburtstage, Ostern, Himmelfahrt, Weihnachten oder Sylvester – einfach nichts trinken. Klinkt komisch, aber für mich gibt’s das nichts mehr. Dass weiß meine Frau und die Verwandtschaft. Wenn man mit mir Sylvester fürs neue Jahr anstoßen will, dann mit Wasser. Sollen doch die anderen Alkohol nehmen. Ist mir ganz egal geworden. Ja, egal geworden ist richtig. Mein Gegenüber kann getrunken haben – nur mir nicht ins Gesicht reden oder so. Da dreh ich mich weg oder gehe zurück.

Es ist jedoch auch traurig genug, wenn man weiß, dass Patienten aus der Klinik, wo ich zur Entziehungskur war nicht mehr leben. Sie haben sich aus der Kur verabschiedet und sind „erst mal feiern mit Kumpels in die Kneipe“ gezogen. Sie mussten ja die „Rückkehr“ begießen. Was soll man dazu noch sagen? Mir selbst hingegen geht es prima. Ich kann nicht klagen, fühle mich bestens und lebe gesund. Immerhin habe ich mir mein Leben seither selbst richtig gestaltet. Habe keinen weiteren Rückfall (außer bei meinem Versuch, die Eitgiftung im Krankenhaus zu überleben und die 1. Entgiftung nicht so war, wie es sein sollte) und bin darüber froh. Was mich daher auch noch selbst bestärkt ist, dass ich nicht mehr rauche. Irgendwo in diesem Blog habe ich es auch noch erwähnt. Es hat mal wer gesagt, dass Alkohol und Nikotin dicke Freunde sind, wenn man diese genießt. Stimmt auch, denn wenn einer fehlt, verlangt der Andere nach ihm. Ich bleibe beiden fern und as wird sich nicht mehr ändern.

Was wird die Zukunft bringen? Wenn ich das wüsste – doch es wird sich nichts ändern. Den Drogen werde ich immer fern bleiben und möglichst nicht zu nahe kommen. Ich werde eisern kämpfen, obwohl es mir leicht fällt, dem Alk und Nikotin zu entsage. Doch eins stimmt:

Sag niemals NIE!

1 Kommentar:

  1. Hallo Gerd, ja du bist ein sehr starker Mann. Das kann man auch ohne Alkohol sein. Leider fühlen sich viele nur stark, wenn sie getrunken haben.

    Gruß deine Frau Carmen

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